Copyright © 2024 DJK Falke Nürnberg e.V. - Sudetendeutsche Str. 60 - 90480 Nürnberg
DJK Falke Nürnberg e.V.
Fußball
Sehnenscheiden-Entzündung
Eine Entzündung der Sehnenscheide, bzw. des die Sehne umhüllenden Gleitgewebes, kann äußerst schmerzhaft sein. Bei nicht fachgerechter und zu später Behandlung sowie mangelnder Schonung der betroffenen Region an Hand oder Sprunggelenk besteht die Gefahr eines hartnäckigen, chronischen Verlaufes, der eine Ruhigstellung sowie eine längere Trainingspause erforderlich machen kann. Eine möglichst schnelle ärztliche Behandlung nach Auftreten entsprechender Symptome ist deshalb erforderlich.
Symptome
Zum Teil erheblicher Druck - sowie äußerst heftiger Bewegungsschmerz und Schwellung in der betroffenen Region.
Die Beschwerden treten im Bereich des Sprunggelenkes vor allem am Morgen nach dem Aufstehen auf, Linderung stellt sich meist bei Bewegung ein, manchmal schon nach ein paar Schritten.
Bei akuter Sehnenscheidenentzündung nimmt der Verletzte bei Bewegung ein Knirschen war, wie beim Formen eines Schneeballs. An der Achillessehne z.B. ist es sehr eindrucksvoll zu ertasten, wenn man die Sehne zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und den Fuß auf und ab bewegt. Druck durch Verbände und durch Abtasten kann schmerzauslösend bzw. -verstärkend wirken.
Ursache im Sprunggelenk
Direkte Gewalteinwirkung wie Tritt oder Schlag, Druck durch einen Schuhrand oder zu enge Schuhe. Eine Reizung der Sehnenscheide kann auch durch einen Bluterguß oder Narbenbildung verursacht werden. Druck führt zu einer Einengung des Sehnenkanals, es kommt zu einer Reibung an der Sehne und damit zu einem Entzündungsreiz. Eine Fehlbelastung (z.B. bei Knickfuß) kann ebenso zu Beschwerden führen.
Ursache im Handgelenk
Meist kommt es im Bereich des Handgelenkes durch einseitige Überlastung bei Training und Wettbewerb oder anhaltend eintönige Bewegung gegen einen Widerstand (z.B. beim Rudern oder Krafttraining) zur Sehnenscheidenentzündung. Ebenso durch häufige Wiederholung von ungewohnten, anstrengenden Übungen
Erstversorgung
Bei Auftreten von Beschwerden sollte mit konsequenter Kühlung des schmerzenden Bereichs begonnen werden z.B. "Hot-Ice" (Eiswasser), eine Mull-Watte-Kompresse oder ein Gästehandtuch damit tränken und locker mit einer Idealbinde (8 cm breit) ohne Druck anwickeln. Unbedingt darauf achten, daß durch die Bandage keine Faltenbildung bzw. Einschnürung der Haut entsteht.
Läßt der Kühleffekt nach, den "Hot-Ice"-Verband erneuern bzw. nachnässen. Die Kühlung kann über 8 Stunden fortgesetzt werden. Absolute Schonung ist in der Akutphase angesagt! Nachts empfiehlt sich das Anlegen eines Salbenverbandes z.B. mit arnikahaltiger profelan salbe.
In ganz akuten Fällen, bei denen nicht feststeht, ob die Sehne selbst verletzt ist, empfiehlt sich eine zeitliche befristete Ruhigstellung durch eine abnehmbare, angeformte Glasfiber-Gipsschiene oder evtl. auch eine Fertigbandage.
Eine langfristige Ruhigstellung führt zu einer rasch zunehmenden Schwächung der mitbetroffenen Muskulatur, was gerade in diesem Fall sehr nachteilig ist. Ein geschlossener Gipsverband hat darüber hinaus den Nachteil, daß er uns an möglichen Behandlungen wie z.B. "Hot-Ice"- Anwendungen hindert.
Nachversorgung
Um die Akutsymptomatik zum Abklingen zu bringen, raten wir zur Weiterbehandlung beim Physiotherapeuten: Ionthophorese sowie Sonophorese (Einschallen einer entzündungshemmenden Salbe, z.B. profelan salbe) Lasertherapie. Lymphdrainage.
Nach Abklingen der akuten Schmerzsymptome sollten Muskelpflege, Massagen sowie Krankengymnastik zur Dehnung und Kräftigung der mitbetroffenen Muskulatur (Sehnen und Muskel bilden eine funktionelle Einheit) einsetzen.
Später ist Selbsthilfe und Training der Unterarm- bzw. Unterschenkelmuskulatur mit Therapiebändern (z.B. Physioband), Gewichten, Kurz- oder Federhanteln zu empfehlen. Beginnen kann man z.B. mit Therapieknetgummi (Orthopädie-Fachgeschäft).
Wichtig: Wiederholungen der Belastung, die zur Sehnenscheidenentzündung geführt hat, sind zu vermeiden! Bei richtiger und konsequenter Behandlung klingt eine Sehnenscheidenentzündung nach 7 - 10 Tagen ab. Bei chronischem Verlauf kann die Verletzungsdauer Monate betragen.
Vorbeugung
Vor zu frühem und intensiven Training nach Abklingen der Verletzung wird gewarnt. Ein wohldosierter Muskelaufbau mindert das Risiko eines Rückfalls erheblich.
Ratsam sind zudem regelmäßige Muskelpflege, Stretching und Lockerung der gefährdeten Regionen vor und nach dem Training sowie Wettbewerb.
Vorsicht beim Anlegen von Hand- und Knöchelbandagen: durch Einschnürungen an den jeweiligen Sehnenscheiden wird von außen ein mechanischer Reiz gesetzt, der zu einer Sehnenscheidenentzündung führen kann.
Besteht eine Fehlform im Bereich des Fußes - vor allem des Rückfusses - oder eine Achsenabweichung im Bereich des Sprunggelenks, ist eine Korrektur durch Einlagen notwendig.