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Fußball
Muskelverhärtung
"Der Muskel hat zugemacht!" Mit dieser Begründung beenden viele Sportler vorzeitig einen Wettkampf oder ein Spiel und tun damit instinktiv genau das Richtige. Wenn z.B. in der rückwärtigen Oberschenkelmuskulatur (häufigste Lokalisation von Muskelverhärtungen) ein ungewohntes, zunehmend hohes und behinderndes Spannungsgefühl auftritt, verliert die Muskulatur von Minute zu Minute an Elastizität. Der Muskel (meist ein Strang) hat sich verkürzt. Im Fall einer Fortsetzung der sportlichen Betätigung droht bei Überschreiten der Elastizitätsgrenze ein Muskelfaserriss!
Symptome
In der Muskelverhärtung tritt ein höheres Spannungsgefühl auf, das in der Regel nicht akut schmerzhaft ist. Mit zunehmender Belastung können jedoch vermehrt Schmerzen auftreten. Der Sportler spürt, daß der Muskel nicht mehr alles mitmacht. Er wird ängstlich und hat das Gefühl, daß beim nächsten Sprint oder Spurt etwas reißen könnte. Wer diese Befürchtung hat, soll keinen falschen Ehrgeiz vor Trainer und Kollegen an den Tag legen und die Zähne zusammenbeißen - er sollte das Training einstellen und die Muskelverhärtung behandeln lassen. Denn in der Regel kann niemand Beschwerden von seiten der Muskelverhärtung besser beurteilen als der Betroffene selbst.
Hin und wieder kann eine Muskelverhärtung aber auch im Schlaf eintreten: Man schläft beschwerdefrei ein und wacht mit einer völlig verhärteten Oberschenkelmuskulatur auf. Dieses Phänomen erlebt man meist nach einer ungewohnten Schlafhaltung, z.B. im Auto, Zug oder Flugzeug. Oder bei einem Wechsel der gewohnten Schlafunterlage, wie bei Hotelübernachtungen.
Überschreiten der Elastizitätsgrenze ein Muskelfaserriss!
Ursachen
Wenn man nachts "falsch" liegt, ist eine Irritation von Nervenwurzelfasern, die aus der Lendenwirbelsäule austreten, möglich. Handelt es sich dabei um motorische Fasern, die z.B. die Oberschenkelmuskulatur zu versorgen haben, so kann der Muskeltonus - die Muskelspannung - steigen. Meist liegt ein unnatürlicher Druck auf die Nervenfasern ursächlich zu Grunde.
Dieses kann ebenso geschehen bei Über- oder Fehlbelastung der Wirbelsäule, der Hüfte, bei Beckenschiefstand, Bandscheibenschäden oder Gelenkschäden bzw. Funktionsstörungen benachbarter und nicht benachbarter Gelenke. Aber auch fremde oder neue Schuhe mit anderer Dämpfung der Sohle oder das Fehlen von Einlagen können eine Muskelverhärtung hervorrufen.
Überschreiten der Elastizitätsgrenze ein Muskelfaserriss!
Erstversorgung
Die Trainingsintensität reduzieren, bei hohem Spannungszustand der Muskulatur die sportliche Betätigung ganz aufhören. Die betroffene Region mit stretching rund 60 Sekunden lang sanft dehnen. Anschließend Rückengymnastik (seihe Kapitel "warming up"). Beim Dehnen ist darauf zu achten, daß man die Schmerzgrenze nicht überschreitet.
Lockert sich die Verhärtung und will man die sportliche Aktivität wieder aufnehmen, sollte zuvor unbedingt ein ausgiebiges "warming up" durchgeführt werden: Die Muskeln, die besonders beansprucht werden, jeweils 7 Sekunden dehnen - pro Muskelgruppe 3x wiederholen!
Überschreiten der Elastizitätsgrenze ein Muskelfaserriss!
Nachversorgung
Möglichst ein warmes Bad nehmen. Danach den Muskel erneut dehnen und durch Rückengymnastik die allgemeine Muskulatur lockern. Außerdem klassische Massagen beim Physiotherapeuten.
Bewährt hat sich auch das Anlegen einer "feuchten Kammer" an den betroffenen Muskel: Eine Kompresse oder Verbandswatte zurechtschneiden, leicht anfeuchten und großflächig auf die verletzte Stelle legen. Das ganze mit einer Plastikfolie abdecken und mit einem Frotteehandtuch umwickeln. Durch die "feuchte Kammer" entsteht ein ganz leichter Wärmestau, wodurch die Durchblutung angeregt wird. Meistens erfolgt schon über Nacht eine Lockerung der Muskelverhärtung.