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Fußball
Bandverletzung im Kniegelenk (Kreuzbandriss)
Der Kreuzbandriß gehört zu den langwierigsten Verletzungen, die sich ein Sportler Überhaupt zuziehen kann. Doch die sportmedizinischen Fortschritte der vergangenen Jahre sorgen dafür, daß die scheinbar so niederschmetternde Diagnose praktisch nie mehr gleichbedeutend mit dem Karriereende ist.
Die jüngsten Beispiele belegen die medizinischen Fortschritte eindrucksvoll: Ob Lothar Matthäus, Karl-Heinz Riedle, Oliver Kahn oder die Nationalspielerin Doris Fitschen - alle jagen inzwischen wieder dem Fußball nach. Diese Beispiele belegen, daß Bandzerreißungen im Kniegelenk im Fußball häufig vorkommen
Unfallereignis
Bandverletzungen treten meistens beim Körperkontakt mit dem Gegner und gleichzeitigem starken Verdrehen des Kniegelenks, welches über das Normale des Bewegungsausmaßes hinausgeht, auf. Die verschiedenen Bänder am Kniegelenk (Innenband, Außenband und vorderes sowie hinteres Kreuzband) wirken bei der Gelenkstabilisierung zusammen.
Verletzungen des inneren (medialen) Seitenbands entstehen durch Kräfte, die den Unterschenkel nach außen drücken und ihn gleichzeitig verdrehen. Häufig entstehen dadurch Verletzungen der Kreuzbänder und der Menisken.Das äußere (laterale) Seitenband reißt, wenn der Unterschenkel nach innen verdreht wird. Diese Verletzung ist aber wesentlich seltener als ein Riss des inneren Seitenbands.Das vordere Kreuzband verbindet im Kniegelenk den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Es ist maßgeblich an der richtigen Bewegung des Kniegelenks beteiligt. Außerdem verhindert es, dass der Oberschenkelknochen nach hinten gleitet, wenn das Kniegelenk gebeugt wird. Das vordere Kreuzband kann reißen, wenn das Knie überstreckt wird oder das Kniegelenk bei angespannten Oberschenkelmuskeln gewaltsam gebeugt wird.Das hintere Kreuzband im Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Es verläuft hinter dem vorderen Kreuzband. Das hintere Kreuzband kann durch direkte Gewalteinwirkung auf das gebeugte Kniegelenk oder gewaltsame Überstreckung reißen. Es reißt aber viel seltener als das vordere Kreuzband.
Die häufigsten Verletzungen betreffen jedoch das Innenband sowie das vordere Kreuzband.
Symptome
Die nach der Verletzung auftretenden Symptome sind folgende: Meistens tritt ein ausgeprägter Schmerz im Augenblick des Unfalls auf, welcher jedoch relativ schnell wieder abklingt und erst wieder akut wird, wenn das Gelenk erneut belastet wird. Bei einem gerissenen vorderen oder hinteren Kreuzband tritt fast immer eine starke Schwellung im Bereich des Kniegelenks auf. Das sehr wichtige Symptom der Gelenkinstabilität ("Beim vorsichtigen Gehen - z.B. beim Hinuntergehen einer Treppe geht mein Kniegelenk nach innen weg") wird von der verletzten Person im akuten Stadium meist nicht bemerkt. Diese lnstabilitätsgefühle treten meist erst später bei dynamischer oder statischer Belastung auf.
Innen-/Außenband - Bei der ärztlichen Untersuchung fällt auf, dass das Kniegelenk "aufklappbar" ist. Es lässt sich auf Grund der fehlenden Bandfunktion entweder nach innen (Riss des medialen Seitenbands) oder nach außen (Riss des lateralen Seitenbands) aufklappen. Der Verletzte hat subjektiv ein Gefühl der Instabilität. Außerdem treten Schwellung, Schmerzen und eventuell ein Gelenkserguss auf. Vorderes Kreuzband - Es fällt ein schnell nachlaufender, blutiger Erguss des Kniegelenks auf. Bei gebeugtem Knie lässt sich das Schienbein gegenüber dem Oberschenkel nach vorn verschieben (vorderes Schubladen-Zeichen). Oft besteht ein ausgeprägtes Instabilitätsgefühl (Giving Way).Hinteres Kreuzband - Das Kniegelenk schwillt an und verursacht Schmerzen. Manche Verletzte haben auch einen Gelenkerguss. Auffällig ist, dass das Schienbein gegenüber dem Oberschenkel nach hinten verschoben ist. Die Analyse der Gangbilds zeigt, dass das Bein beim Gehen nicht vollkommen gestreckt werden kann.
Diagnose
Um die verletzten Strukturen genau zu erkennen, steht an erster Stelle der Diagnose natürlich die klinische Untersuchung. Bei ihr findet der untersuchende Arzt häufig ein stark geschwollenes Kniegelenk, bei Verletzungen des Innenbandes einen Druckschmerz im Verlauf des Innenbandes sowie eine Aufklappbarkeit des Kniegelenks auf der Innenseite vor. Zusätzlich kann bei einem verletzten Kreuzband eine schubladenartige Bewegung des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel auftreten. Sollte der behandelnde Arzt bei der Untersuchung keine sichere Diagnose stellen können, erhält er durch eine Computer-Tomographie beziehungsweise eine Kernspin-Untersuchung wertvolle Zusatzinformationen.
Behandlung
Die möglichst schnelle und korrekte Behandlung von Bandverletzungen im Kniegelenk ist sehr wichtig, um mögliche Spätschäden im Gelenk (z.B. Knorpelschäden, Arthrose) vorzubeugen. Die meisten gerissenen Kreuzbänder gehören operiert. Hierzu erfolgt zunächst unter Narkose noch einmal eine eingehende Untersuchung, anschließend die Gelenkspiegelung, um Begleitverletzungen (Meniskusschäden, Knorpelverletzungen usw.) auszuschließen beziehungsweise gegebenenfalls zu therapieren. Gleichzeitig wird bei der Gelenkspiegelung auch das weitere operative Vorgehen festgelegt, ob zum Beispiel das gerissene Kreuzband erhalten werden kann (in weniger als fünf Prozent der Fälle), oder ob eine Ersatzplastik beispielsweise aus dem mittleren Drittel der Kniescheibensehne (Patellasehne) erfolgen muß.
Noch vor einigen Jahren wurden große operative Schnitte benötigt, um ein Kreuzband zu ersetzen. Heute ist man zu weniger verletzenden Eingriffen übergegangen: Den Ersatz des Kreuzbandes über eine Gelenkspiegelung oder über einen "Mini-Schnitt".
Zerrissene Innenbänder werden nur noch ausgesprochen selten operiert. Es erfolgt jedoch bei Verdacht auf einen Innenbandabriß die Gelenkspiegelung, um weitere Schäden im Gelenk auszuschließen. Sollte sich jedoch bei dieser Arthroskopie herausstellen, daß es auch zu einem massiven Einreißen der Gelenkkapsel auf der Innenseite gekommen ist, erfolgt die Naht der geschädigten Gelenkkapsel und gleichzeitig die Naht des Innenbandes.
Rekonvaleszenz/Reha
Bei einem gerissenen vorderen Kreuzband ist eine früh einsetzende und intensive krankengymnastische Behandlung notwendig. In der ersten Phase werden lediglich langsame Bewegungsübungen ohne große Belastungen durchgeführt. Ab der sechsten bis achten Woche nach der Operation erfolgen dann intensive Übungen mit gleichzeitigem Muskeltraining. Nach drei bis vier Monaten dürfen die Patienten wieder mit Lauftraining sowie vorsichtig mit einem sportartspezifischen Training beginnen. Nach etwa sechs Monaten sollten die Patienten wieder in ihrer Sportart voll eingesetzt werden können.Bei den verletzten Innenbändern erfolgt die Nachbehandlung zunächst mit Ruhigstellung mit in Knieführungsschiene oder in Ausnahmefällen auch mit einem festen Kunststoffgips. Diese stabilisierenden Maßnahmen erfolgen bei dieser Verletzung für etwa vier bis sechs Wochen. Danach setzt auch hier eine intensive Krankengymnastik ein, so daß der Patient im Regelfall nach sechs bis acht Wochen seine Sportart wieder ausüben kann.Die Verletzungen des hinteren Kreuzbandes sowie des Außenbandes werden in ähnlicher Form behandelt und therapiert wie das vordere Kreuzband oder Innenband