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Fußball
Erste Hilfe bei Sportverletzungen allgemein
PECH gehabt? Gut so!
Sportverletzungen bedürfen einer sofortigen Behandlung nach dem PECH-Schema. Dieses Schema besteht aus Pause, Eiskühlung, Compression Hochlagerung.
Der Verletzte muß die Sportausübung unbedingt sofort unterbrechen, da sonst eine Verschlimmerung des Beschwerdebildes droht.
Als nächstes sollte eine sofortige Kühlung mit Eiswasser erfolgen, Durch die Kältewirkung kommt es auch zu einer deutlichen Schmerzlinderung sowie einer Minderung der Oedembildung und der Entzündungsreaktion. Damit die Kälteanwendung wirklich effektiv ist, muß sie tief genug in das Körpergewebe eindringen und darum über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Nach Möglichkeit sollte die Kältetherapie für 20 bis 30 Minuten durchgeführt werden. Nach einer gewissen Pause kann dann eine erneute Kühlung des verletzten Bereiches erfolgen. Geeignete Mittel sind in einer Plastiktüte schwimmende Eisstücke bzw. spezielle Kühlpäckchen. Direkt auf der Haut darf nur eine sehr kurzfristige (wenige Sekunden oder auch nur Minuten) durchgeführte Kühlung erfolgen. Sonst ist es dringend erforderlich, daß ein Handtuch oder eine elastische Binde zunächst die Haut abdeckt und darauf dann Eis oder Kältepackungen zur Anwendung kommen. Völlig ungeeignet dagegen ist Eisspray. Die Kälteentwicklung ist zwar sehr stark, jedoch ist der Kühleffekt nur solange vorhanden, wie auch das Spray angewendet wird. Da dies nicht über einen Zeitraum von mehreren Minuten möglich ist, kommt es häufig durch die Kältesprays zu einem Rebound-Effekt (wie beim Schneeballwerfen): Wird der Sprühvorgang abgebrochen, kommt es zu einem überschießenden Ausdehnen der Blutgefäße, wodurch eine verstärkte Schwellung entsteht. Ein weiterer Nachteil der Kältesprays besteht darin, daß es leicht zu Hautschäden kommen kann (Erfrierungen).
Bei einer Verletzung kommt es immer zur Zerreißung von kleinen Blutgefäßen, hieraus entsteht ein Bluterguß. Dieser kann durch eine dosierte Kompression eingeschränkt werden. Hierzu wird eine elastische Binde mit leichter Spannung angelegt. Der Kompressionsverband kann mit der Eispackung kombiniert werden. Als vierte Maßnahme ist eine Hochlagerung erforderlich, hierdurch wird ebenfalls die Schwellung und Blutungsneigung verringert.
Bei allen akuten Verletzungen sind Massagen sowie Wärmeanwendungen zu vermeiden
Blutende Wunden
erfordern das Anlegen eines sterilen Druckverbandes. Ist die Blutung auf diese Weise nicht zu stoppen, sollte eine zweiter fester Druckverband über den ersten angelegt werden. Ein Abbinden der betroffenen Gliedmaße sollte auf jeden Fall unterbleiben
Schnitt-, Stich- und Schürfwunden
Bei Schnitt- und Stichwunden können tiefere Gewebeschichten verletzt sein, die Wunde sollte mit sterilem Verbandsmaterial abgedeckt und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Fremdkörper, die noch in der Wunde stecken, sollten auf keinen Fall entfernt werden. Schürfwunden werden mit klarem Wasser gereinigt und mit einer alkoholischen Lösung desinfiziert. Salben oder Gels sollten nicht auf offenen Wunden zur Anwendung kommen
Knochenbruch
Bei allen Brüchen sollte der Verletzte so wenig wie möglich bewegt werden. Auf keinen Fall sollte versucht werden, fehlstehende Knochen zu richten. Der Verletzte sollte bequem gelagert werden und man sollte ihm Trost zusprechen. Bei offenen Brüchen muß die Wunde steril abgedeckt werden. Der Abtransport des Verletzten ist Sache des Sanitätspersonals.
Kreislaufkomplikationen
Hautblässe, kalter Schweiß und Übelkeit sind Zeichen von Kreislaufkomplikationen. Der Spieler sollte auf dem Rücken gelagert und die Beine hochgehalten werden. Ist der Sportler nicht mehr ansprechbar (Bewußtlosigkeit) wird er in eine stabile Seitenlagerung gebracht. Schnellstmögliche Weiterversorgung durch einen Arzt
Bandkapselverletzungen
Zu den häufigsten Verletzungen gehören Bandkapselverletzungen des oberen Sprunggelenkes. Sie entstehen meist nach einem Fehltritt oder durch eine Bodenunebenheit. Die Sofortmaßnahme besteht in Kühlen mit Eiswasser, Anlegen eines leicht komprimierenden Verbandes und Hochlagerung. Weitere diagnostische Abklärung durch einen Arzt ist erforderlich, da es sonst zu chronischen Bandkapselinstabilitäten kommen kann.
Gehirnerschütterung
Die Ursache besteht in einer Gewalteinwirkung durch einen Schlag, Sturz oder Tritt. Die Bewußtseinslage des Sportlers sollte geprüft werden, indem man mit ihm spricht und fragt, ob er den Unfallhergang erzählen kann. Bewegt man einen Finger vor den Augen des Verletzten langsam hin und her, so müssen die Augen der Bewegung folgen können. Besteht der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung, darf der Verletzte sich auf keinen Fall weiter sportlich betätigen. Bis zum Transport ins Krankenhaus sollte er mit etwas erhöhtem Oberkörper gelagert und gegen Auskühlung mit einer Decke geschützt werden.
Verrenkungen
Bei allen Verrenkungen, hauptsächlich im Sport sind dies Schulter und Kniescheibe, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, Laien sollten niemals ein Gelenk wieder einrenken