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Eisbehandlung
Achtung: Vorsicht mit Eisspray und Eiswürfeln, die direkt auf die Haut aufgesprüht bzw. aufgelegt werden! Kaltes Wasser ist viel sinnvoller. Mit einem Eimer Wasser kann man nichts verderben, mit Eis hingegen schon. Eis sollte, wenn überhaupt, als Eisbrei in eine Textilie (z.B. Strumpf, Socken, Stutzen) gefüllt werden und nicht länger als maximal 10 Minuten auf der verletzten Region bleiben.
Kaltes Wasser bewirkt langsame aber nachhaltige Verengung der Blutgefäße und verringert eine Ausbreitung der Schmerz-Kinine. Andererseits können körpergesteuerte, notwendige Heilvorgänge noch ablaufen und es gibt keine nachteiligen Überreaktionen (z.B. Überwärmung), wie nach einer Eisbehandlung
Hot-Ice
heißt das ideale Erste-Hilfe-Mittel - ein amerikanischer Begriff, der vor ein paar Jahren auch in Deutschland eingeführt wurde. "Hot-Ice" hat den Vorteil, daß eine verletzte Region stundenlang gleichmäßig gekühlt werden kann ohne einen Kälteschaden zu setzen. Wenn man zu dem eiskalten Wasser noch einen Schuß Umschlags-Alkohol (z.B. einige Spritzer Franzbranntwein) gibt, erreicht man die ideale Kühltemperatur, die knapp über 0 °C liegt.
Der gewebeernährende Stoffwechsel wird reduziert, aber nicht blockiert. Wird eine Körperregion hingegen - wie früher üblich - mit reinem Eis vollkommen abgekühlt, kommt es zu einer unerwünschten Überreaktion: Wird das Eis entfernt, schießt Wärme in die unterkühlte Region. Die Blutgefäße erweitern sich, die Durchblutung wird auf Hochtouren gebracht, damit in der betroffenen Körperregion das Temperaturdefizit wieder ausgeglichen wird. Die Folge: Der Bereich, den man kühl halten wollte, wird eher überwärmt.
So einfach wird Hot-Ice hergestellt:
Ca. 2 l kaltes Leitungswasser werden in einer 5 l Eisbox mit etwa 30 Eiswürfeln heruntergekühlt. Alternativ auch in einem Eimer oder einer Schüssel möglich. Zum Nachkühlen, speziell im Sommer, können in den Pausen weitere Eiswürfel dazugegeben werden.
Die optimale "Hot-Ice"-Temperatur (ca. 1 °C) ist dann erreicht, wenn die Eiswürfel geschmolzen sind. In die "Hot-Ice" gefüllte Eisbox werden zwei 8 cm und eine 10 cm breite Idealbinde gelegt, dazu ein Schwamm.
Hot-Ice-Verband
Eine mit Eiswasser getränkte Idealbinde wird locker und großflächig um die Verletzung gelegt. Bei einem Druckverband wird zudem ein eiswassergekühlter Schwamm unter die Idealbinde auf die betroffene Region gelegt und diese unter mehr oder weniger großem Druck großflächig umwickelt. In der Regel bleibt der "Hot-Ice"-Verband zunächst 20 Minuten angelegt - unter weiterem wiederholten Nässen mit Eiswasser.
Ein Druckverband muß auf jeden Fall nach 20 Minuten für 4 - 5 Minuten abgenommen werden, damit die komprimierte Region wieder besser durchblutet werden kann.Ist die Haut gleichmäßig rot durchblutet, kann ein neuer Verband angelegt werden. Bei "Hot-Ice"-Verbänden hat sich z.B. die Zugabe von Hyzum-Lösung (2 EL auf 1/2 l Wasser) bewährt. Druckverbände werden in der Regel 3 - 4 mal wiederholt nach jeweiliger Pause von ca. 4 - 5 Minuten
Eisspray
Auch das Eisspray kann unter Umständen noch zum Einsatz kommen. Empfehlenswert ist die Verwendung jedoch nur dann, wenn der betroffene Bereich vorher mit "Hot-Ice" genäßt wurde. In diesem Fall geht das Eisspray nicht in eine Eiskruste über, sondern bleibt lange feucht und kühlt im gewünschten Temperaturbereich von knapp über 0 °C.
Eisspray jedoch niemals direkt auf die trockene Haut sprühen. Nur bei Verletzungen an kleinen Regionen, zur kurzen oberflächliochen Schmerzlinderung, verwenden, z.B. an Fingern, Schienbein, Kniescheibe, Knöchelspitze.. Nie auf verletzte Haut sprühen!
Eiswasser-Pack
Als Alternative zum "Hot-Ice" kann man auch ein Eiswasser-Pack verwenden. Dabei handelt es sich um eine Zweikomponentenpackung, die gebrauchsfertig wird, wenn man mit der Hand oder Faust auf die Packung schlägt und die Komponenten aktiviert. Durch eine chemische Reaktion wird Kälte im unteren Plusbereich erzeugt.
Nachteil gegenüber "Hot-Ice": Das Eiswasser-Pack verliert schneller an Kälte und nimmt Körperwärme an, so daß keine ausreichende Nachkühlung mehr gegeben ist. Vorteil des Eiswasser-Packs: leichte Handhabung, leichter Transport
Eisbrei
Er wird angewandt z.B. bei Muskelprellungen, Zerrungen, Fuß- und Kniebandverletzungen.
Stutzen mit Eiswürfel füllen und auf dem Boden oder auf einer harten Unterlage zerschlagen, bis das Eis zu Brei oder Matsch geworden ist. Die leicht verformbare Masse wird jetzt in ein Handtuch gelegt und den Körperkonturen im Bereich der Verletzung großzügig anmodelliert und mit einer Idealbinde fixiert, so daß man einen bündigen Abschluß erhält.
Achtung:
Der Eisbrei darf nicht direkt auf die Haut gelegt werden, sondern wird zuvor in ein nasses Handtuch eingeschlagen
Eistücher bei Hitze
Als Thermo-Regulation bei extrem sommerlichen Temperaturen empfiehlt sich: mehrere Handtücher (normale Größe) in ein Gefäß (z.B. Eimer oder Wanne) mit Eiswasser (Eiswürfel in Leitungswasser) geben und vor den Pausen bereitstellen. Die Sportler sollten sich Beine und Nacken mit Eistüchern kühlen - dadurch wird eine Überhitzung des Körpers und einem Hitzschlag vorgebeugt bzw. Wärme abgeleitet. Wichtig bei Hitze: keine eiskalten Getränke zu sich nehmen.