DJK Falke - ATV Frankonia 3:3
Falke war von Beginn an hellwach und machte deutlich, dass man die Punkte an der Sudetendeutschen Straße behalten wollte. Dagegen offenbarten die Frankonen in der ersten Hälfte ungewohnte Defensivprobleme. Vor allem im Spielaufbau war man mit dem Pressing der DJK überfordert und verlor reihenweise den Ball. Dabei machte sich vor allem das Fehlen von Abwehrchef Ilker Koc und Defensivabräumer Murat Sasmaz bemerkbar. Gleich in der fünften Spielminute erkämpfte sich Matthias Englert im Mittelfeld den Ball, spielte weiter zu Julian Klose auf den rechten Flügel, dessen Hereingabe Daniel Maderer in der Mitte um Haaresbreite verpasste. Nur drei Minuten später wurde Falke bereits belohnt. Im Zweikampf am linken Strafraumeck zwischen Alexander Hitz und einem ATV-Abwehrmann prallte dem Frankonen wohl der Ball an die Hand. Als Hitz bemerkte, dass sein Reklamieren beim Schiedsrichter Stefan Wieser auf taube Ohren stieß, nahm er sich einfach mal ein Herz und schlenzte die Kugel in den rechten Winkel.
Nach zehn Minuten gab ATV-Torjäger Fatih Uzun, der sich in Abwesenheit seines kongenialen Sturmpartners Kevin Ott zumeist allein drei Abwehrspielern gegenüber sah, ein erstes Lebenszeichen ab. Doch sein Schuss ging am Tor vorbei. Auf der anderen Seite tauchte Alexander Berke allein vor ATV-Keeper Andre Schuster auf, doch seinen Lupfer konnte der Torhüter zur Ecke entschärfen (18.). Nur eine Minute später bediente Maderer Thomas Möstl, doch sein Abschluss ging links am Tor vorbei. So stellte Uzun den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt auf den Kopf, als er nach einem Schuster-Abschlag den Ball in 25 Metern Torentfernung erlief, seinen Gegenspieler aussteigen ließ und aus etwa zwölf Metern den Ausgleich erzielte (20.). Daniel Mendez hatte vier Minuten später gar den Führungstreffer auf dem Fuß, doch sein Lupfer über DJK-Keeper Marius Steger ging knapp am Tor vorbei. In der Folge spielte fast nur noch die Strehl-Elf. Die Riesengelegenheit zur Führung der Heimelf ließ Klose liegen, nachdem er von Englert perfekt freigespielt worden war, aber Schuster im ATV-Tor beim Abschluss anschoss (26.). Nur eine Minute später zischte ein Distanzschuss von Joschua Lößl knapp über das Gehäuse. In der gleichen Minute zielte Möstl mit einem Schuss aus 20 Metern daneben. Nur eine Zeigerumdrehung später setzte Maderer Klose in Szene, der abermals allein vor Schuster in diesem seinen Meister fand. Es war noch keine Minute weitergespielt, da versuchte es Hitz mit einem Schlenzer über den herausgelaufenen Schuster, der aber auch über das Tor ging. Auf der gegenüberliegenden Seite musste ein Standard zur nächsten Chance herhalten. Nach einer Ecke von Muhsin Koc kam Florian Thiel an den Ball, brachte ihn aber nicht über die Linie (33.). Im Gegenzug zog Maderer aus spitzem Winkel ab, setzte die Kugel aber am Tor vorbei.
In Durchgang zwei erwischte der ATV den besseren Start und Uzun ließ sein ganzes Können aufblitzen, als er sich gegen vier Gegenspieler durchsetzen konnte, aber im letzten Moment noch vom Ball getrennt wurde (50). Einen Aufschrei im Lager der Frankonen gab es, als zwei Minuten später Uzun im Strafraum zu Boden ging. Doch der Unparteiische entschied zu Recht auf Ecke (52.). Diese brachte wieder Koc in den Strafraum und Mendez war per Kopf erfolgreich, was die Kritik an der Entscheidung in Jubel umschlagen ließ. Vier Minuten später ließ sich Dusan Trivanovic im Rücken des Schiedsrichters zu einer Tätlichkeit gegen Möstl hinreißen, die ihm zwar keinen Platzverweis, aber in der Folge bei jedem Ballkontakt den Unmut der Zuschauer einbrachte. Nach einer Ecke in der 64. Minute klärte die Hintermannschaft Frankonias den Ball vor die Füße von Tim Ramthun, der sich das Leder zurechtlegen konnte und mit Hilfe des Innenpfostens den abermaligen Ausgleich erzielte. Fünf Minuten später hatte Falke Glück, dass der Unparteiische das Einsteigen von Lößl gegen Uzun nicht als Foulspiel wertete, was einen Elfmeter zur Folge gehabt hätte. Eine Minute später flankte der eingewechselte Falke-Youngster Dominic Speidel auf Klose, doch der setzte seinen Kopfball aus spitzem Winkel nur gegen den Pfosten. Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte Maderer nach Vorlage von Tim Ramthun die Gelegenheit zur erneuten Führung auf dem Fuß, jedoch zeigte Schuster eine Glanzparade. Dies sollte sich im Gegenzug rächen, als Trivanovic auf Uzun durchsteckte, der abseitsverdächtig seinen zweiten Treffer erzielen konnte.
Doch quasi mit dem Schlusspfiff machte Falke doch noch den mehr als verdienten Ausgleich, auch wenn die Entstehung als fragwürdig bezeichnet werden darf. Was war passiert? Der Ball landete im Aus und eigentlich hätte es Einwurf für Frankonia geben müssen, was der Linienrichter aber anders sah. So schnappte sich ein Falke-Spieler den Ball und führte den Einwurf schnell auf Kapitän Tobias Hoffmann aus. Der zog Richtung Tor und schloss aus 25 Metern ab. Der ansonsten fehlerfreie Schuster konnte den Ball nicht festhalten und Klose staubte zum Ausgleich ab (90.). Direkt danach pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. ATV-Coach Stephan Illini war mit der Entscheidung des Linienrichters verständlicherweise nicht einverstanden und stellte diesen zur Rede. Dabei kam es zum Brustkontakt, der von Illini ausging, woraufhin der Linienrichter theatralisch zu Boden ging. Der ansonsten sehr besonnene Illini zeigte sich im Nachgang selbstkritisch und überrascht über seine eigene Reaktion und entschuldigte sich in aller Form bei dem Linienrichter. Mit Wut im Bauch wegen des späten Gegentreffers schoss aber auch ATV-Akteur Muhsin Koc über das Ziel hinaus und schoss einen Ball wenig besonnen in Richtung Zuschauer, wofür er folgerichtig die Rote Karte nach Spielende kassierte. Diese nahm der Schiedsrichter aber wieder zurück, als sich ein anderer Zuschauer als vermeintlicher Übeltäter zu erkennen gab. So waren beide Teams mit dem Punkt unzufrieden. Falke, weil man das Spiel bereits in der ersten Hälfte hätte entscheiden können, und Frankonia, da man den Gegentreffer erst in der Schlussminute kassierte.